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Pflege & Zucht von Rosenkäfern

Willkommen im Reich der Rosenkäfer!

Mein Name ist Jan Murawski. Auf den nachfolgenden Seiten stelle ich Ihnen meine Rosenkäferzucht vor und gebe Tipps für Ihre eigene erfolgreiche Zucht.

Die Haltung und Zucht von Käfern und anderen Insekten aller Art ist längst nicht mehr nur im asiatischen Raum populär. Auch hierzulande können sich immer mehr Menschen für diese schönen und spannenden Tiere begeistern - so wie auch ich. Den ersten Kontakt mit Rosenkäfern hatte ich im Jahr 2013; ich hatte mir ein Pärchen von Pachnoda marginata peregrina zugelegt - der Anfängerart schlechthin. Nach langer Käferpause bin ich dann doch wieder zu den Krabblern zurückgekehrt und beschäftige mich nun intensiv mit der Pflege und Zucht von Rosenkäfern verschiedenster Gattungen und Arten. 


Über Rosenkäfer 

Cetonia aurata - nach dem Foto wurde der Käfer wieder in die Freiheit entlassen. Diese heimische Art ist durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

Unschwer erkennbar zählen die Rosenkäfer zur Klasse der Insekten (Insecta) und innerhalb dieser Klasse zur Ordnung der Käfer (Coleoptera). Weiterhin gehören sie der Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) an, zu welcher z. B. auch der uns allen bekannte Maikäfer gehört. Die Rosenkäfer an sich bilden dann nochmal die Unterfamilie der Rosenkäfer (Cetoniinae), welche etwa 3000 Arten in rund 400 Gattungen kennt. Das Besondere an Rosenkäfern ist, dass diese mit geschlossenen Elytren (Deckflügeln) fliegen.

Rosenkäfer sind weltweit verbreitet, kommen in tropischen Gebieten jedoch besonders artenreich vor. Wenn hierzulande von Rosenkäfern die Rede ist, kommt den meisten Menschen wohl der Goldglänzende Rosenkäfer (Cetonia aurata) und dessen Larven in den Sinn. Diese Käfer sind metallisch-grün mit variablem Schimmer (siehe Foto rechts), so z. B. auch goldfarben. Die Larven haben die typische Erscheinung von Engerlingen (= Larven der Käfer aus der Überfamilie Scarabaeoidea), wie wir es auch vom Mai- oder Hirschkäfer kennen. Man kann ihnen beispielsweise in Blumenkübeln, Kompost oder Gartenerde begegnen. Auch käferunerfahrenen Terraristikfreunden dürfte besonders der "Kongo-Rosenkäfer" Pachnoda marginata peregrina ein Begriff sein. Dieser ist samtig-matt und mit einem unverwechselbaren gelb-schwarz-braunen Muster gekennzeichnet. Dessen Larven werden häufig als Futtertiere oder Angelköder angeboten.






Eier von Dicronorhina derbyana derbyana

Der Weg vom Ei bis zum fertigen Rosenkäfer ist im Grunde immer gleich: Nach der Paarung gräbt sich das Weibchen in den Boden ein und legt Eier ab. Daraus schlüpfen kleine Larven, welche sich von weißfaulem Holz und verrottenden Pflanzenteilen ernähren und wachsen. Während des Wachstums häutet sich die Larve zweimal, da ihre Haut nur bis zu einem gewissen Grad mitwächst und sich auch die Kopfkapsel neu ausbilden muss. Man unterscheidet die folgenden Larvenstadien:



  • L1 = Die Larve hat noch keine Häutung vollzogen
  • L2 = Die Larve hat die 1. Häutung vollzogen
  • L3 = Die Larve hat die 2. Häutung vollzogen





Larve von Mecynorhina harrisii eximia häutet sich. Links erkennt man die noch helle Kopfkapsel, welche nach der Häutung noch aushärtet und dabei dunkel wird.
Die unterschiedlichen Larvenstadien am Beispiel vom Mecynorhnina torquata ugandensis



Puppe von Pachnoda marginata peregrina außerhalb des Kokons

Am Ende des letzten Larvenstadiums (L3) angelangt, beginnt die Larve mit dem Bau eines Kokons. Hierzu sondert sie ein Sekret ab und nutzt das Substrat und ggf. auch den Kot als Baumaterial. Im Kokon beginnt die Metamorphose und die Larve häutet sich zur Puppe. Während dieser Puppenruhe findet ein körperlicher Umbau zum Käfer statt. Bei einer letzten Häutung wird die Puppenhaut abgestreift und der adulte Käfer (Imago) kann den Kokon verlassen. Bis zur vollständigen Aushärtung und Entwicklung vergräbt sich der Käfer ggf. nach dem Schlupf. Manche Arten bleiben nach dem Schlupf auch erstmal eine Zeit lang inaktiv. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn der Käfer aus dem Kokon geholt wird und sich innere Organe noch vollständig entwickeln müssen.

Wichtig: Ist der Käfer frisch geschlüpft, oder wurde er aus dem Kokon geholt, keinesfalls ans Futter setzen! Der Verdauungstrakt des Käfers ist womöglich noch nicht fertig entwickelt und bei vorzeitiger Nahrungsaufnahme droht der Tod des Tieres! Es sollte immer gewartet werden, bis der Käfer selbstständig das Futter aufsucht und frisst.


Warum Käfer züchten?

In der Käferzucht gibt es hauptsächlich 3 Gruppen von in der Zucht befindlichen Käfern: Rosenkäfer (Cetoniinae), Schröter, meist nur Hirschkäfer (Lucanidae) genannt und Riesenkäfer (Dynastinae).

Warum habe ich mich nun entschieden, Rosenkäfer zu züchten? Rosenkäfer kommen in vielen verschiedenen Farben mit den unterschiedlichsten Mustern vor, die Larvenaufzucht gelingt auch ohne relativ teures Flake Soil und die allermeisten Rosenkäfer sind tagaktiv. Diese Punkte machen Rosenkäfer, gegenüber den anderen genannten Käfergruppen, für mich persönlich zum Favoriten. Aber warum überhaupt Käfer züchten? Nun, Käferzucht klingt vielleicht für viele erst einmal langweilig oder ist gar mit Ekel verbunden. Tatsächlich ist sie aber, wenn man sich ernsthaft mit der Materie beschäftigt, hochinteressant. Ein gewisses Grundinteresse ist sicherlich Voraussetzung. Wer Käfer züchtet ist auch immer ein bisschen Wissenschaftler, denn manchmal hat man auch Käfer, deren Lebensweise wissenschaftlich vielleicht noch nicht intensiv erforscht ist und das Wissen über diese Käfer wird von Züchtern zusammengetragen. Natürlich lassen sich diese Beobachtungen nicht 1 zu 1 auf das Verhalten der Tiere in freier Wildbahn umlegen. Durch Zucht und Weitergabe unter Züchtern leistet man auch einen großen Beitrag zur Erhaltung der Arten.

Was die Käferzucht auch auszeichnet, sind die kleinen und großen Erfolgserlebnisse: Man findet die ersten Eier oder Larven, eine Larve hat sich verpuppt oder der Käfer schlüpft nach gefühlt unendlichem Warten gesund aus seinem Kokon. Auch wenn die Zucht viel Disziplin und Geduld abverlangt, wird man früher oder später immer wieder belohnt. Einfach zu züchtende Arten sind sogar für Kinder geeignet, um vielleicht mehr über die Lebensweise von Käfern oder Insekten allgemein zu erfahren oder um erste Verantwortung für ein Tier zu übernehmen, da diese Arten auch mal kleine Fehler verzeihen und günstig zu erwerben und zu versorgen sind. 

Eines gilt es jedoch noch zu beachten: Wer Käfer hält, züchtet meist auch automatisch. Die daraus resultierenden Larven müssen selbstverständlich auch versorgt oder in gute Hände gegeben werden. Keinesfalls dürfen Larven oder Käfer in die Natur entlassen werden, da fremde und / oder überzählige Individuen das Ökosystem beeinträchtigen können und sich nicht an unser Klima angepasste Arten ohnehin auf Dauer keine Überlebenschance hätten. Das Aussetzen ist zudem strafbar (§ 3 Abs. 3 TierSchG).

Habe ich Ihr Interesse für die Käferzucht geweckt? Sie können mich bei Fragen gerne jederzeit kontaktieren.

Viel Spaß und Erfolg!