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Pflege & Zucht von Rosenkäfern

Gattungen

Nachfolgend erhalten Sie allgemeine Informationen über verschiedene Gattungen von Rosenkäfern. Hinter dem Gattungsnamen sind die wissenschaftlichen Erstbeschreiber der jeweiligen Gattung und das dazugehörige Jahr vermerkt. Die Zahl in Klammern hinter den Untergattungen gibt an, wie viele Arten dieser Untergattung angehören.


Begriffserklärung: 

ssp. = subspecies = Unterart (Bsp.: Pachnoda marginata ssp. = Unterarten von Pachnoda marginata. Damit müssen jedoch nicht zwingend alle Unterarten mitgemeint sein.)

Tribus = Taxonomische Rangstufe zwischen Unterfamilie und Gattung.

Subtribus = Taxonomische Rangstufe zwischen Tribus und Gattung.


Stand der ältesten Information: Mai 2024

Pachnoda (BURMEISTER, 1842)

Pachnoda prasina (links) und Pachnoda marginata peregrina (rechts)

Pachnoda ist eine umfangreiche Gattung, welche über 120 Arten kennt. Viele Arten sind in der Zucht häufig vertreten, wie beispielweise P. marginata ssp. und P. sinuata ssp. Hin und wieder sind auch seltenere Arten wie P. massajae oder P. thoracica zu bekommen. Viele (aber nicht alle!) Arten gelten als anfängerfreundlich und sind demnach sehr einfach zu züchten.

Manche Arten sehen sich sehr ähnlich. So können sich beispielsweise P. sinuata flaviventris und P. ephippiata, sowie P. fissipucta und P. trimaculata je nach individuellem Muster soweit ähneln, dass eine Unterscheidung nur schwer möglich ist. Das Auftreten von Hybriden erschwert die zweifelsfreie Bestimmung zusätzlich.

Pachnoda ist in ganz Afrika vertreten.

Verbreitungsgebiet:

Afrotropis

Untergattungen:

keine

Arten:

123

Unterarten in allen Arten:

91

Tribus:

Cetoniini

Subtribus:

Cetoniina

Mecynorhina (HOPE, 1837) 

Mecynorhina confluens bei der Paarung

Wird fälschlicherweise oft als Mecynorrhina bezeichnet. Zuvor bestand diese Gattung aus 10 Arten in 5 Untergattungen. Nach einer Revision der Gattung im Jahr 2024 besteht Mecynorhina nun lediglich aus noch 2 Arten, nämlich:

  • Mecynorhina polyphemus (in Westafrika verbreitet)
  • Mecynorhina confluens (in Zentralafrika verbreitet)

Die Arten wurden zuvor zusammenfassend ohne Unterscheidung als Mecynorhina polyphemus confluens geführt, bevor M. confluens zur eigenen Art erhoben wurde. Diese ist in der Zucht auch hauptsächlich vertreten.

In den nachfolgenden 3 Gattungen werden ehemalige Untergattungen von Mecynorhina beschrieben, welche zu eigenständigen Gattungen erhoben wurden.

Verbreitungsgebiet:

Afrotropis

Untergattungen:

keine

Arten:

2

Unterarten in allen Arten:

keine

Tribus:

Goliathini

Subtribus:

Rhomborhinina

 

Mecynorrhinella (MARAIS & HOLM, 1992)

Diese ehemalige Untergattung wurde im Zuge der Mecynorhina-Revision 2024 zur eigenständigen Gattung erhoben. Zur Gattung gehören die folgenden 4 Arten:

  • Mecynorrhinella poggei (vormals Mecynorhina torquata ugandensis)
  • Mecynorrhinella immaculicollis (vormals Mecynorhina torquata immaculicollis)
  • Mecynorrhinella oberthuri (vormals Mecynorhina oberthuri)
  • Mecynorrhinella torquata (vormals Mecynorhina torquata torquata)


M. poggei und M. immaculicollis sind sehr häufig in der Zucht vertreten und werden durchgehend nachgezüchtet. Auch M. oberthuri ist gelegentlich zu bekommen. M. torquata hingegen ist die am wenigsten in der Zucht verbreitete Art, wenn diese bisher überhaupt nachgezüchtet worden ist. Die Käfer können stattliche Größen erreichen und auch deren Larven sind dementsprechend groß. Gerade M. poggei  gilt als einfache, große Art für Anfänger mit etwas Erfahrung.

Verbreitungsgebiet:

Afrotropis

Untergattungen:

keine

Arten:

4

Unterarten in allen Arten:

2

Tribus:

Goliathini

Subtribus:

Rhomborhinina


Amaurodes (WESTWOOD, 1843) 

Typisch für Amaurodes: Kopfkapsel und Beine sind schwarz - hier: Amaurodes passerinii

Amaurodes besteht aus vier Arten und zwar

  • Amaurodes (Amaurodes) passerinii (vormals Mecynorhina (Amaurodes) passerinii)
  • Amaurodes (Megalorhina) harrisii (vormals Mecynorhina (Megalorhina) harrisii)
  • Amaurodes (Megalorhina) mukengiana (vormals Mecynorhina (Megalorhina) mukengiana)
  • Amaurodes (Megalorhina) taverniersi (vormals Mecynorhina (Megalorhina) taverniersi)

 

Wie zu sehen ist, wurden auch hier 2024 taxonomische Änderungen vorgenommen. Die Untergattung Amaurodes wurde zur Gattung erhoben und ihr 4 Arten der Gattung Mecynorhina unterstellt. Eine monotypische Untergattung Amaurodes ist dennoch erhalten geblieben. 

A. passerinii wird vor allem als A. passerinii linnei angeboten. Hierbei handelt es sich um eine Varietät, da keine Unterarten beschrieben sind. Bei A. harrisii ist die Unterart A. h.eximia häufig zu finden.

Die Larven dieser Gattung sind auffällig, da sie etwas von den typischen Rosenkäferlarven abweichen: Die Kopfkapsel und die Beine sind schwarz statt braun. Werden die Larven gestört, versteifen sie sich, statt auf dem Rücken wegzukriechen oder sich zu winden. Außerdem sind die Larven eher fest und weniger elastisch als andere Rosenkäferlarven. Aufgrund ihrer kannibalistischen, bzw. räuberischen Veranlagung, müssen die Larven vereinzelt werden. Ähnlich wie die Larven der Gattung Goliathus besitzen die Larven von Amaurodes kleine Krallen an den Beinen, welche vermutlich der aktiven Jagd nach Beutetieren dienen.

Verbreitungsgebiet:

Afrotropis

Untergattungen:

2: Amaurodes (1), Megalorhina (3)

Arten:

4

Unterarten in allen Arten:

7

Tribus:

Goliathini

Subtribus:

Rhomborhinina


Chelorhinella (DE PALMA & FRANTZ, 2010) 

Chelorhinella besteht aus den 4 Arten:

  • Chelorhinella kraatzi (vormals Mecynorhina (Chelorhinella) kraatzi)
  • Chelorhinella savagei (vormals Mecynorhina (Chelorhinella) savagei)
  • Chelorhinella bouyeri (vormals Mecynorhina (Chelorhinella) bouyeri)
  • Chelorhinella romyae (vormals Mecynorhina (Chelorhinella) romyae)


Auch diese Arten waren zuvor der Gattung Mecynorhina unterstellt. Chelorhinella als Untergattung wurde dann zur Gattung erhoben. In der Zucht sind vor allem Ch. kraatzi und Ch. savagei anzutreffen.

Verbreitungsgebiet:

Afrotropis

Untergattungen:

keine

Arten:

4

Unterarten in allen Arten:

keine

Tribus:

Goliathini

Subtribus:

Rhomborhinina


Protaetia (BURMEISTER, 1842)

Protaetia speciosa jousselini (linkes Bild links), Protaetia speciosa cyanochlora (linkes Bild rechts) und Protaetia aurichalcea (rechtes Bild)

Protaetia ist eine derart umfangreiche und vielfältige Gattung, dass ihre 375 Arten in 53 Untergattungen unterteilt sind. Zu Protaetia zählen meiner Meinung nach einige der schönsten Rosenkäfer, wie beispielsweise P. speciosa ssp. oder P. elegans.

Viele Arten müssen für eine erfolgreiche Weiterzucht eine Diapause durchlaufen. Meist wirkt sich ein hoher Anteil an weißfaulem Holz positiv auf die Larvenaufzucht aus. Für manche Arten ist dies sogar Voraussetzung, wenn sie nicht in Flake Soil gehalten werden.

Hauptverbreitungsgebiete sind Europa und Asien. Auch in Deutschland sind Protaetia-Arten, wie beispielsweise P. speciosissima, P. fieberi oder P. cuprea vertreten.


Verbreitungsgebiet:

Paläarktis, Orientalis, Australis, Madagaskar

Untergattungen:

53: Acanthoprotaetia (1), Antoinea (1), Arnostia (1), Bhaskaria (2), Calopotosia (5), Caloprotaetia (3), Celebesiana (1), Cetonischema (2), Chalcoprotaetia (4), Chrysoliocola (1), Chrysopotosia (2), Dicranobia (5), Endroedia (4), Eumimimetica (1), Eupotosia (2), Euprotaetia (12), Euprotaetiomima (1), Fairmairiana (4), Finkia (4), Foveopotosia (1), Goetzia (3), Hemiprotaetia (5), Indoprotaetia (2), Lawangia (6), Liocola (16), Macroliocola (5), Macroprotaetia (6), Maneschetocia (1), Miksicia (11), Netocia (29), Netociomima (49), Niponprotaetia (2), Odontoprotaetia (4), Oreopotosia (4), Oxyperatex (1), Pachyprotaetia (17), Philhelena (4), Poecilophana (2), Potosia (24), Potosiomima (1), Progastor (2), Protaetia (85), Protaetiola (8), Protaetiophana (1), Pseudocalopotosia (1), Pseudocetonischema (5), Pseudonetocia (2), Pseudourbania (13), Pyropotosia (2), Singhalopotosia (1)

Arten:

375

Unterarten in allen Arten:

158

Tribus:

Cetoniini

Subtribus:

Cetoniina


Eudicella (WHITE, 1839)

Viele Arten der Gattung Eudicella haben Grundfärbungen in grün, braun und gelb und ähneln sich oftmals. Arten dieser Gattung werden manchmal auch als "Büffelkäfer" bezeichnet. Der Begriff ist unter Züchtern aber unüblich. Die Larven vieler Arten lassen sich mehr oder weniger leicht identifizieren, denn sie weisen einen braunen Fleck am Hinterleib auf, der etwa ab Mitte des L3-Stadiums sichtbar wird. Bei manchen Arten ist er weniger ausgeprägt oder fehlt komplett. Innerhalb der Gattung gibt es viele Varietäten und Synonyme, weshalb eine taxonomische Überarbeitung überfällig ist.

L3-Larve von Eudicella smithii. Der braune Fleck am Hinterleib ist hier gut zu sehen.

Folgende Arten sind beispielsweise häufig in der  Zucht vertreten:

  • Eudicella (Coelorrhina) hornimani
  • Eudicella (Coelorrhina) aurata
  • Eudicella (Eudicella) frontalis
  • Eudicella (Eudicella) gralli
  • Eudicella (Eudicella) morgani
  • Eudicella (Eudicella) smithii
  • Eudicella (Eudicella) tetraspilota



Verbreitungsgebiet:

Afrotropis

Untergattungen:

4: Aneurhina (1), Coelorrhina (Synonym: Cyprolais) (8), Coelorrhinella (2), Eudicella (17)

Arten:

28

Arten in allen Unterarten:

27

Tribus:

Goliathini

Subtribus:

Rhomborhinina


Dicronorhina (HOPE, 1837)

Dicronorhina derbyana derbyana: 2 Weibchen (oben) und 1 Männchen (unten)

Wird fälschlicherweise oft als Dicronorrhina bezeichnet. Häufig nachgezüchtet werden:

  • Dicronorhina derbyana derbyana
  • Dicronorhina derbyana conradsi
  • Dicronorhina derbyana oberthuri
  • Dicronorhina micans



Verbreitungsgebiet:

Afrotropis

Untergattungen:

keine

Arten:

5

Unterarten in allen Arten:

7

Tribus:

Goliathini

Subtribus:

Rhomborhinina


Mausoleopsis (LANSBERGE, 1882)

Gruppe von Mausoleopsis amabilis amabilis

Als Nachzuchten findet man ausschließlich Mausoleopsis amabilis amabilis und evtl. weitere Unterarten. 

Sie finden hier einen lesenswerten Artikel aus dem Jahr 2022 zur Gattung Mausoleopsis, insbesondere zur neu beschriebenen Art Mausoleopsis gariepena und zu Mausoleopsis amabilis ssp. von Renzo Perissinotto und Gerhard Beinhundner in englischer Sprache. (Download 4,62 MB)

Verbreitungsgebiet:

Afrotropis, Madagaskar

Untergattungen:

2: Mausoleopsis (11), Elassochiton (11)

Arten:

22

Unterarten in allen Arten:

8

Tribus:

Cetoniini

Subtribus:

Leucocelina


Chlorocala (KIRBY, 1828)

Vor allem 5 Arten, hauptsächlich Chlorocala africana ssp., haben sich fest in der Zucht etabliert:

  • Chlorocala africana africana
  • Chlorocala africana oertzeni
  • Chlorocala africana camerunica
  • Chlorocala africana subsuturalis
  • Chlorocala conjux


Zuvor war die Gattung als Smaragdesthes (Kraatz, 1880) bekannt. Die Gattung wurde jedoch eingezogen und ist heute nur noch ein wenig genutztes Synonym zu Chlorocala.

 

Verbreitungsgebiet:

Afrotropis

Untergattungen:

keine

Arten:

13

Unterarten in allen Arten:

23

Tribus:

Goliathini

Subtribus:

Rhomborhinina